STEINBEIS HOCHSCHULE BERLIN, Seminarräume München 

Ausbau 2015

 

 mit STEINHOFF / HAEHNEL ARCHITEKTEN

 

 

 

STEINBEIS SMI, MÜNCHEN

Seminarräume, 2015

Keine ganz alltägliche Aufgabe: Aus einer ehemaligen Ladenfläche wurde ein flexibel nutzbares Seminarzentrum mit verschiedenen Tagungsräumen, Besprechungs- und Brainstormingzonen und jeder Menge Platz für kreative Ideen.

Außer dem Raumprogramm der zukünftigen Nutzer waren auch die Räume selber Inspiration für den Entwurf: Von der ehemaligen Bank aus den sechziger Jahren waren noch ein edler Granitboden und elegante Glasbrüstungen erhalten. Deren Seriosität wird an manchen Stellen zitiert, an anderen mit eher frechen Materialkombinationen aufgebrochen. Gleichzeitig soll die Raumsituation trotz der akustischen Anforderungen so offen wie möglich wirken und die Identifikation der Studierenden mit dem Ort ermöglichen.

Der vorhandene Bodenbelag aus Granit wird mit einem leuchtend gelben Teppich kombiniert, der spielerisch die Ästhetik des Gebäudes aufnimmt und den Räumen sein unverwechselbares Thema gibt. Als wiederkehrendes gestalterisches Element zieht sich die grafische Struktur eines Holzgitters um den kleineren Seminarraum, die als aufgemalte Wandgestaltung in der Lounge zitiert wird und in jedem Raum sichtbar bleibt.

Bewußte Brüche und überraschende Ausblicke unterstreichen, daß dies kein Ort für gewöhnliche Seminare sein soll. Die große Wandgrafik auf der verfahrbaren Wand nimmt das Thema des Ausblicks, der Überraschung und der Weiterentwicklung auf. Daneben verbirgt ein goldener Kettenvorhang die zentrale Garderobe.

Ausgehend vom Wechsel im Material des Bodens entsteht die Definition der beiden Seminarräume ‚Golden Room’ und ‚Silver Room’: Im ‚Silver Room’ korrespondiert der polierte Granitboden mit einer grafisch- metallischen Tapete in silber, weiß und schwarz. Der ‚Golden Room’ hingegen wird dominiert vom goldgelben Boden, dem farblich exakt abgestimmten goldenen Kettenvorhang und viel strahlendem Weiß.

Beide Räume sind separat nutzbar und über große Schiebelemente flexibel zu einer großen Fläche zusammenschaltbar.

Der fensterlose ehemalige Tresorraum sollte in das energetische Zentrum der Anlage umgewandelt werden: Durch einen elektrisierend neonorangenen Anstrich und raffiniert positionierte Spiegel blendet er nur im ersten Moment und wird als ‚Power Room’ für Brainstorming im wahrsten Sinne des Wortes genutzt.

Weil die beste Party in der Küche stattfindet, sitzt das kleine Buffet als zentraler Kommunikationsort im Zentrum zwischen Lounge und Seminarräumen. Durch die leicht erhöhte Position behält man den Überblick und kann dem Seminarbetrieb für eine kleine Pause entkommen.

Die ansteigenden Sitzstufen in der Lounge sind im Kontrast zum edlen Chrom der Treppenbrüstung aus rohem Kistensperrholz gefertigt und auf ihnen kann gechillt, gearbeitet und präsentiert werden. Durch speziell angefertigte Kissen aus Stoffen für U-Bahnsitze, eine lockere Bestuhlung und die Beleuchtung mit weiß lackierten Handlampen wirkt der Raum einladend. Der Kontakt zum lebendigen Außenraum geht durch die große, ebenerdige Fensterfront dabei nie verloren, auch wenn oft nicht klar ist, auf welcher Seite sich das Publikum befindet.